Implantatwechsel: Wann ist der Austausch eines Brustimplantats nötig?

Implantatwechsel: Wann ist der Austausch eines Brustimplantats nötig?

Laut bundesweiter Patientenumfrage der Deutschen Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie des letzten Jahres (DGÄPC-Statistik 2016) führt die Brustvergrößerung mit Implantat zum wiederholten Male die Liste der beliebtesten ästhetisch-plastischen Operationen an. Gleichzeitig wirft der Eingriff für viele Patientinnen zahlreiche Fragen und Bedenken auf. Zu den häufigsten Themen bezüglich der Brustvergrößerung gehört die Frage nach dem Wechsel des Implantats. Müssen Implantate nach einem bestimmten Zeitraum gewechselt werden? Welche anderen Gründe können dazu führen, dass der Implantatwechsel nach einer Brustvergrößerung in Stuttgart notwendig wird?

Geschichte der Brustimplantate

Auch wenn die Geschichte der Brustimplantate noch relativ jung ist, zeigt sich eine deutliche und stete Entwicklung bezüglich der Beschaffenheit und Füllung der Implantate. In den 1960er Jahren wurden die ersten Silikonimplantate hergestellt. Ihre Hülle war etwa 0,25 Millimeter dick und mit einem zähflüssigen Gel gefüllt. Man spricht hierbei von Brustimplantaten der 1. Generation. Die 2. Generation, die in den 1970er Jahren entwickelt wurde, wies eine deutlich dünnere Hülle sowie ein weniger zähflüssiges Gel auf. Vielfach wurden Fälle bekannt, bei denen diese Implantate Verschleißerscheinungen und Risse bekamen. Dies hatte zur Folge, dass die Brustvergrößerung mit Silikonimplantaten in den USA zeitweise verboten wurde. In der weiteren Entwicklung wurde die Implantathülle verstärkt und die Materialien und Bestandteile fortwährend optimiert. Im Jahr 2006 wurde das Verbot gegen Silikonimplantate in den USA wieder aufgehoben.

Aktuelle Standards der Implantate

Heutzutage verwendete Silikonimplantate unterliegen strengen Standards. Dennoch ist es für Patientinnen nicht immer leicht, den Überblick über die zahlreichen Implantate, die es auf dem Markt gibt, zu behalten. Denn sowohl in Form als auch Beschaffenheit variieren die einzelnen Brustimplantate.

  1. Brustimplantatformen
    Generell unterscheiden sich runde Implantate von tropfenförmigen oder anatomischen Implantaten. Letztere imitieren die natürliche Brustform. Sie sind oben schmal und werden nach unten hin breiter. Aufgrund ihrer asymmetrischen Form besteht ein geringes Risiko, dass sich diese Implantate drehen oder in der Form verändern.
  2. Brustimplantathülle
    Die Hülle der Implantate besteht aus einem Silikonpolymer. Dieses kann glatt oder texturiert sein. Durch texturierte sowie beschichtete Implantate kann das Risiko einer Kapselfibrose gesenkt werden, da ihre Oberfläche anders mit dem umgebenen Bindegewebe interagiert.
  3. Brustimplantatfüllung
    Beinah ausschließlich kommen für die Füllung der Brustimplantate Silikongel oder Kochsalzlösung zum Einsatz. Unterschieden wird zwischen nicht formbeständigem flüssigem und formbeständigem kohäsivem Silikon. Letzteres ist leichter aus dem Gewebe zu entfernen, falls es zum Austreten der Füllung kommt. Kochsalzlösung kann hingegen ohne Probleme vom Körper resorbiert werden, bietet jedoch ein weniger angenehmes Tragegefühl als das Silikongel.

Gemeinsam mit der Größe und Lage des jeweiligen Implantats kann das Ergebnis der Brustvergrößerung den Wünschen und Körperproportionen der Patientin optimal angepasst werden.

Implantatwechsel bei Unverträglichkeit oder Kapselfibrose

Frühere Generationen der Brustimplantate wurde eine Haltbarkeit von etwa zehn bis 20 Jahren zugesprochen. Da Implantate in den vergangenen Jahrzehnten fortwährend weiterentwickelt wurden, ist heutzutage in vielen Fällen kein Implantatwechsel mehr notwendig, sofern keine Beschwerden auftreten. Sollte der Körper die Implantate abstoßen oder sich das Gewebe um die transplantierten Kissen verhärten (Kapselfibrose), kann ein Wechsel angezeigt sein. Die Bildung einer Bindegewebshülle um das Implantat herum ist eine natürliche Reaktion des Körpers. Zumeist bleibt diese Schicht weich und elastisch. In einigen Fällen kann sie sich jedoch verhärten und zu Formveränderungen der Brust führen. Stellen Patientinnen derartige Entwicklungen fest, sollten sie unverzüglich einen Gynäkologen oder Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie aufsuchen. Mit Hilfe genauer Untersuchungen und gegebenenfalls MRT- oder Ultraschallaufnahmen kann genauestens festgestellt werden, ob ein Implantatwechsel notwendig ist.

Individuelle Gründe für einen Implantatwechsel

Neben den medizinischen Ursachen, die für einen eventuellen Wechsel des Implantats sprechen, können auch persönliche Gründe vorliegen. Teilweise entscheiden sich Patientinnen nach einer gelungenen Brustvergrößerung zu einer weiteren Operation, da sie sich eine andere Größe, Form oder Lage des Implantats wünschen. In manchen Fällen entscheiden sich Patientinnen auch nach einiger Zeit, eingesetzte Brustimplantate wieder entfernen zu lassen und eine Brustverkleinerung oder Bruststraffung vornehmen zu lassen. Durch ausführliche, individuelle Beratungsgespräche, bei denen die Patientin im BH verschiedene Silikonimplantate vor dem Spiegel probieren kann oder mit Hilfe von 3D-Programmen das mögliche Ergebnis der Brustvergrößerung dargestellt wird, kann eine gute Vorstellung über das zu erwartende Resultat schon vor dem Eingriff gewonnen und somit weitere Operationen vermieden werden.

Bei Fragen oder dem Wunsch nach einem individuellen Beratungstermin steht das Praxisteam der Klinik für Plastische Chirurgie in Degerloch jederzeit gern zur Verfügung. Kontaktieren Sie uns ganz einfach für ein persönliches Gespräch!

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