Die Lidstraffung (Blepharoplastik) gehört zu den häufigsten Eingriffen in der Ästhetisch-Plastischen Chirurgie. Ihr Ziel ist es, der Augenpartie wieder ein frischeres und jüngeres Aussehen zu verleihen, ohne dass sie dabei unnatürlich wirkt. In der modernen Chirurgie lässt sich die Behandlung minimalinvasiv und damit sehr schonend durchführen. Sie belastet den Körper kaum und auch die Ausfallzeit fällt vergleichsweise gering aus. Dennoch lassen sich kleine Begleiterscheinungen wie Schwellungen, Rötungen und Hämatome nie vollständig vermeiden. Mit dem richtigen Verhalten können Patientinnen und Patienten nach einer Lidstraffung positiven Einfluss auf Heilungsverlauf und Ergebnis nehmen. Was ist in diesem Zusammenhang wichtig? Wir kann die Heilung unterstützt und beschleunigt werden? Wir verraten es Ihnen gern.
Warum kommt es zu Schwellungen und Hämatomen nach einer Lidstraffung?
Bei jedem chirurgischen Eingriff – und wird er noch so präzise und minimalinvasiv durchgeführt – kommt es zu einer gezielten Verletzung von Gewebe. Bei der Lidstraffung setzt der Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie einen feinen Schnitt am Lid. Dieser ist zwar nicht sonderlich lang, aber beeinflusst das Gewebe dennoch. Vorsichtig werden feine Haut- und Muskelpartien im oberen oder unteren Lidbereich gelöst, gestrafft, neu positioniert und reduziert.
Durch dieses Vorgehen werden feinste Blutgefäße verletzt, was zu vorübergehenden Blutergüssen führt. Auch leichte Entzündungsreaktionen treten nach der Lidstraffung auf. Es kommt zu Schwellung, Rötungen und zur Aktivierung des Immunsystems, um die Regenerations- und Heilungsprozesse anzuregen. Diese Art von Entzündung ist also Teil des normalen Heilungsprozesses und läuft in der Regel kontrolliert ab.
Da der Augenbereich über sehr feine und empfindliche Haut verfügt und gut durchblutet ist, erklärt dies, warum es hier besonders schnell zu Schwellungen kommen kann.
Der typische Heilungsverlauf
Unmittelbar nach der Behandlung kann sich der Bereich taub anfühlen oder spannen. Zudem treten meist sichtbare Schwellungen auf, die individuell unterschiedlich stark ausfallen können. An den Schnittstellen kann es zu einer bläulich-violetten Verfärbung kommen. Innerhalb der ersten Woche verändern sich diese Hämatome meist farblich und werden grünlich-gelb, bevor sie vollständig abheilen.
Am stärksten ist die Schwellung meist am zweiten oder dritten Tag nach der Lidstraffung. Danach klingt sie schrittweise ab, bis sie nach etwa zwei Wochen nicht mehr zu sehen ist. Wie schnell die einzelnen Reaktionen zurückgehen, ist individuell unterschiedlich und hängt auch von der Nachsorge ab.
Maßnahmen, die den Heilungsprozess positiv beeinflussen
Es gibt eine Reihe von Maßnahmen, die Sie nach der Lidstraffung befolgen können, um das Abschwellen zu unterstützen und Blutergüsse zügiger verblassen zu lassen. Im persönlichen Beratungsgespräch werden Sie ausführlich darüber informiert und aufgeklärt. Hier eine kleine Übersicht zu hilfreichen Nachsorgemaßnahmen bei einer Lidstraffung:
1. Kühlen – aber richtig
Um dem Anschwellen des Gewebes entgegenzuwirken beziehungsweise das Abschwellen zu unterstützen, ist Kühlen unmittelbar nach der Lidstraffung eine der effektivsten Maßnahmen. Dabei sollten aber wichtige Hinweise beachtet werden: So sollten die feinen Wunden am Auge möglichst trocken bleiben und die Kühlung sollte sanft und nicht zu kalt sein. Andernfalls können das Gewebe gereizt und die Heilung verzögert werden. Am besten verwenden Sie spezielle Kühlkompressen oder Gelpads. Idealerweise wird für etwa zehn bis 15 Minuten gekühlt, danach eine Pause eingelegt.
2. Den Kopf hochlagern
Indem Sie den Kopf erhöht lagern, fördern Sie den venösen Rückfluss und vermeiden Stauungen im Gesicht. Dies wirkt Schwellungen und Spannungsgefühlen entgegen. Ein zusätzliches Kissen oder eine leicht aufrechte Liegeposition können hier hilfreich sein.
3. Körperliche Schonung
Eine der wichtigsten Nachsorgemaßnahmen ist die körperliche Schonung. Intensive Aktivität, Sport, schweres Heben oder Bücken erhöhen den Blutdruck im Kopfbereich und damit auch das Risiko für Nachblutungen oder verstärkte Schwellung. Deshalb sollten Sie Ihrem Körper Ruhe und Schonung gönnen. Leichte Aktivitäten sind nach wenigen Tagen in der Regel wieder möglich, stärkere Belastungen sollten Sie für mindestens zehn bis 14 Tage vermeiden.
4. Kein Alkohol, Nikotin oder blutverdünnende Mittel
Sowohl Alkohol als auch Nikotin können die Heilung verzögern. So wirkt Alkohol gefäßerweiternd, während Nikotin die Durchblutung des Gewebes stören kann. Beide Mittel sollten daher vor und nach einer Lidstraffung nicht konsumiert werden, damit sich der Körper erholen und regenerieren kann. Auch auf Medikamente wie Aspirin oder Ibuprofen sollte nach Absprache mit dem behandelnden Arzt verzichtet werden, da sie die Blutgerinnung hemmen und das Risiko für Hämatome erhöhen können.
5. Sanfte Lymphdrainage
In manchen Fällen können vorsichtige Lymphdrainagen nach einer Lidstraffung sinnvoll sein. Dabei handelt es sich um eine sehr sanfte Massagetechnik, die den Lymphfluss anregt und so den Abtransport von Gewebsflüssigkeit unterstützt. Diese Behandlung sollte ausschließlich von erfahrenem Fachpersonal und nur nach ärztlichem Rat durchgeführt werden. Lymphdrainagen sind nicht automatisch für alle Patientinnen und Patienten nach einer Lidkorrektur geeignet. Dies wird immer individuell entschieden.
Was Sie nach einer Lidstraffung vermeiden sollten
Folgende weitere Maßnahmen können ebenfalls helfen, die Heilung zu beschleunigen:
- Make-up sollte zunächst nicht verwenden werden, da kleine Partikel in die feinen Wunden gelangen und Reizungen sowie Entzündungen verursachen können. Erst wenn die OP-Wunden vollständig verschlossen sind, können Sie vorsichtig die Narbe, eventuelle Rötungen oder Hämatome abdecken. Sprechen Sie vorher am besten mit Ihrem Chirurgen.
- UV-Strahlung ist für frische Narben ein hohes Risiko, da es zu Reizungen und Pigmentverschiebungen kommen kann. Daher sollten direkte Sonne, Solarium und starke Hitzeeinwirkungen (z. B. Sauna) konsequent vermieden werden. Auch nach vollständiger Abheilung empfiehlt sich ein hoher Lichtschutzfaktor im Augenbereich.
Wann zum Arzt?
Die Schwellungen und Blutergüsse sind in der Regel harmlos und Teil des normalen Heilungsverlaufs. Es gibt jedoch Anzeichen, bei denen ärztlicher Rat eingeholt werden sollte:
- starke, einseitige Schwellung mit Druckschmerz
- Rötung, Überwärmung oder nässende Wunden
- Fieber oder allgemeines Krankheitsgefühl
- Sehstörungen, Doppeltsehen, Augenschmerzen oder Kopfschmerzen
In solchen Fällen ist eine kurzfristige ärztliche Abklärung wichtig, um Komplikationen wie Infektionen auszuschließen.
Mehr zur Lidstraffung in der Klinik Degerloch
Für mehr Informationen zu den Möglichkeiten und zum Ablauf einer Lidstraffung vereinbaren Sie gern einen persönlichen Beratungstermin bei uns. Wir nehmen und Zeit für Ihre Fragen, Wünsche und Bedenken.
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letzte Aktualisierung: 30.06.2025
