Wie viele Brustvergrößerungen werden in Deutschland vorgenommen?
Unter den beliebtesten ästhetisch-plastischen Behandlungen nimmt die Brustvergrößerung seit vielen Jahren einen der vorderen Plätze ein. Häufig ist sie das Vorzeigebeispiel, wenn es um die Ästhetisch-Plastische Chirurgie geht oder in den öffentlichen Medien über die sogenannte Schönheitschirurgie berichtet wird. Welche Möglichkeiten bietet die Brustvergrößerung in Stuttgart? Und wie viele Eingriffe werden pro Jahr deutschlandweit eigentlich durchgeführt?
Keine konkreten Zahlen – aber warum?
Offizielle Angaben zu der Zahl der Brustvergrößerungen in Deutschland gibt es nicht. Der Grund hierfür ist, dass kein zentrales deutsches Register für die Ästhetisch-Plastische Chirurgie existiert. Auch unter den einzelnen Fachärzten gibt es keinen vorgeschriebenen Standard, sodass jeder Ästhetisch-Plastische Chirurg die Dokumentation über seine durchgeführten Eingriffe anders handhaben kann.
Mit den folgenden Maßnahmen können dennoch Einblicke in Entwicklungen und Tendenzen innerhalb der Ästhetisch-Plastischen Chirurgie gewonnen werden:
- durch Schätzungen und Hochrechnungen
- durch Mitgliederbefragungen in den renommierten medizinischen Fachgesellschaften (z. B. die gemeinsame Mitgliederbefragung der VDÄPC und DGÄPC)
- durch Patientenbefragungen (z. B. die jährliche DGÄPC-Statistik)
- durch Verkaufszahlen der Implantathersteller
Speziell für die Brustvergrößerung mit Implantateinsatz wird die jährliche Behandlungszahl zwischen 20.000 und 25.000 Brustaugmentationen in Deutschland geschätzt.
Gründe für eine Brustvergrößerung
Eine Erklärung für die Beliebtheit der Brustvergrößerung ist die Symbolträchtigkeit der weiblichen Brust. Vielfach steht ein runder, voller Busen für Feminität und zählt für zahlreiche Personen zum gängigen Schönheitsideal. Die Gründe, weshalb Frauen sich aufgrund ihrer Brüste unwohl in der eigenen Haut fühlen, sind individueller Natur und variieren mitunter stark. Neben erblich bedingt kleinen Brüsten und angeborenen Fehlbildungen (z. B. Rüsselbrust, Asymmetrien) zählen auch Veränderungen der Brust durch Schwangerschaft und Stillzeit, durch Gewichtsabnahmen sowie durch den natürlichen Alterungsprozess zu den möglichen Beweggründen für eine Brustvergrößerung. Des Weiteren kann die Brustform nach Krankheiten oder Unfällen korrigiert beziehungsweise rekonstruiert werden. Häufig ist die ästhetische Unzufriedenheit auch mit einem starken Leidensdruck für die Betroffenen verbunden. Scham und Isolation können hierbei die Folge sein. In diesen Fällen ermöglicht die ästhetisch-plastische Brustkorrektur nicht nur eine körperliche, sondern auch eine seelische Besserung.
Die Beschaffenheit der Implantate
Bei der Brustvergrößerung mit Implantat kann das Ergebnis der Operation individuell an die Wünsche und die Körperstatur der Patientin angepasst werden. Hierbei legen Facharzt und Patientin nicht nur die Implantatgröße im gemeinsamen Gespräch fest, sondern auch die Form und Beschaffenheit der Silikonkissen. So können die Implantate entweder rund oder tropfenförmig (anatomisch) sein. Letztere sind an die natürliche Brustform angelehnt, die im unteren Teil etwas breiter wird. Zudem gibt es Brustimplantate mit glatter und mit angerauter (strukturierter) Oberfläche. Im persönlichen Beratungsgespräch werden die jeweiligen Vorzüge und Nachteile der einzelnen Implantate entsprechend der Gewebebeschaffenheit und des Körperbaus der Patientin ausführlich erläutert. Auch wird besprochen, ob eine Implantatlage hinter oder vor dem Brustmuskel empfehlenswert ist.
Hohe Qualitäts- und Sicherheitsstandards
In deutschen Privatkliniken gelten strenge Sicherheits- und Qualitätsstandards, an deren Einhaltung die Zulassung der jeweiligen Einrichtung gebunden ist. Und auch wenn Ausnahmen wie der PIP-Skandal zeigen, dass niemand vor kriminellen Machenschaften gefeit ist, müssen die Implantate grundsätzlich höchste Anforderungen an Qualität und Sicherheit erfüllen. Auch bezüglich der Operationsmethoden hat sich in den vergangenen Jahrzehnten durch zahlreiche Studien und technische Weiterentwicklungen eine Menge getan.
Die Brustvergrößerung durch Eigenfett
Neben der Brustvergrößerung mit Implantat hat sich in der Ästhetisch-Plastischen Chirurgie eine weitere Technik etabliert. Bei dieser wird der Patientin zunächst körpereigenes Fettgewebe mithilfe einer Liposuktion (Fettabsaugung) entnommen. Als Entnahmestelle eignen sich die Körperareale, in denen in der Regel genügend Fettdepots zu finden sind. Hierzu zählen zum Beispiel der Bauch, die Hüften, das Gesäß, die Oberarme, die Oberschenkel oder die Kinnunterseite. Nachdem der Operateur das Fettgewebe mithilfe feiner Kanülen gewonnen hat, wird dieses speziell aufbereitet und anschließend in mehreren Schichten in die Brust gespritzt, bis die gewünschte Größe und Form erreicht ist. In den folgenden Wochen heilen die transplantierten Zellen in das Gewebe ein und führen so zu einer Volumenzunahme. Da nicht alle Fettzellen überleben, können eventuell Nachkorrekturen erforderlich sein.
Wie alt sind die Patientinnen?
Für gewöhnlich wird die Brustvergrößerung nicht bei Frauen durchgeführt, die jünger sind als 18 Jahre. In Ausnahmefällen kann der Eingriff jedoch auch bei minderjährigen Patienten stattfinden, wenn die Betroffene eine starke psychische Belastung durch das Aussehen ihrer Brust erfährt und somit die weitere Entwicklung gefährdet sein könnte oder wenn eine medizinische Indikation vorliegt. Für die Brust-OP bei Minderjährigen wird das Einverständnis der Eltern benötigt. Zudem muss in jedem Fall das Brustwachstum abgeschlossen sein. Ein „Maximalalter“ für die Brustvergrößerung lässt sich nicht festlegen. Theoretisch kann die Operation bei Erwachsenen in jedem Alter durchgeführt werden. Voraussetzung für den Eingriff ist, dass die Patientin sich in einer körperlich stabilen Verfassung befindet und die Gewebebeschaffenheit im Brustbereich für die OP geeignet ist. Tendenziell entscheidet sich ein Großteil der Frauen zwischen 20 und 35 für eine Brustvergrößerung.