Ästhetische Chirurgie 2016: Neue DGÄPC-Statistik vorgestellt
Bereits zum 9. Mal veröffentlichte die DGÄPC, die Deutsche Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie, im November ihre jährliche Statistik rund um die sogenannte Schönheitschirurgie. Mit über 2.000 Teilnehmern ist die diesjährige DGÄPC-Statistik so aussagekräftig wie noch nie und ermöglicht neben den klassischen Fragen nach der Beliebtheit der Eingriffe und der Altersstruktur der Patienten auch Einblicke in die Vorbereitung und Motivation der Patienten.
Wie alt sind die Patienten und wie sieht die Geschlechterverteilung aus?
Die Altersstruktur der Patienten hat sich im Vergleich zum letzten Jahr kaum geändert. Mit durchschnittlich 42,1 Jahren lassen Patienten einen ästhetisch-plastischen Eingriff durchführen, wobei männliche Patienten etwa ein Jahr jünger sind als weibliche. Ab etwa 20 Jahren bis zum 60. Lebensjahr sind die verschiedenen Altersgruppen in etwa gleichstark vertreten, wobei sich durch eine detaillierte Befragung erstmals auch Aussagen darüber treffen lassen, welcher Eingriff in welchem Alter am beliebtesten ist. Dabei zeigt sich, dass die Eingriffe in den verschiedenen Altersgruppen unterschiedlich stark gefragt sind. Während Brustvergrößerungen mit Implantat zwischen dem 20. und 35. Lebensjahr besonders häufig vorgenommen werden, sind Bruststraffungen überwiegend bei Patientinnen ab dem 40. Lebensjahr ein Thema.
Ein Blick auf die Geschlechterverteilung zeigt, dass Frauen mit 86,6 Prozent nach wie vor den größten Anteil der Patienten ausmachen. Die Zeiten, in denen ästhetisch-plastische Chirurgie bei Männern keine Rolle gespielt hat, sind dennoch längst vorbei.
Ästhetisch-Plastische Chirurgie: einmaliger Eingriff oder „Wiederholungstäter“?
Immer wieder wird in den Medien der vermeintlich fahrlässige Umgang mit ästhetisch-plastischer Chirurgie thematisiert. Das gesellschaftliche Schönheitsideal und die immer risikoärmeren Eingriffe würden bei Patienten die Hemmschwelle senken, nach einem erfolgreichen Eingriff noch weitere Körperbereiche zu verändern. Die Erhebung zeigt, dass 39 Prozent der Frauen und knapp 25 Prozent der Männer nicht zum ersten Mal einen Eingriff vornehmen lassen. Fast jede vierte Frau plant zudem weitere Eingriffe, bei Männern sind es dagegen lediglich etwa 16 Prozent. Im Hinblick auf nichtinvasive Methoden, die zum Teil eine regelmäßige Auffrischung erfordern, muss diese Statistik jedoch relativiert betrachtet werden. Seriöse Fachärzte, die bei der Beratung der Patienten sehr genau darauf achten, ob die gewünschte Behandlung auch zu den Zielen und zur Motivation des Patienten passt, sehen in der Tendenz zu mehreren Behandlungen vor allem einen Ausdruck von Vertrauen und Zufriedenheit mit der Arbeit des Ästhetisch-Plastischen Chirurgen.
Welche Eingriffe sind bei den Patienten 2016 am beliebtesten?
Im Ranking der beliebtesten Eingriffe der Patienten hat sich im Vergleich zum Vorjahr nur wenig geändert. Nach wie vor rangiert die Brustvergrößerung mit Implantat vor der Augenlidkorrektur und der Fettabsaugung. Im direkten Vergleich zwischen operativen und nichtinvasiven Eingriffen lässt sich dagegen eine Prognose bestätigen: Nichtinvasive Eingriffe erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Dabei sind die Faltenbehandlung, sowohl mittels Faltenunterspritzung durch Filler als auch die Botulinumbehandlung mit jeweils knapp 20 Prozent am gefragtesten. Diese Statistik untermauert die zunehmende Wichtigkeit von nichtinvasiven Behandlungsmethoden, die sich auch in Form der Narbenbehandlung und der Injektionslipolyse unter den beliebtesten Behandlungen finden lassen.
Während bei den Frauen die beliebtesten Eingriffe mit der Reihenfolge aus der Gesamtstatistik fast komplett übereinstimmen, lassen sich bei den Männern einige Veränderungen beobachten. Zwar ist die Augenlidkorrektur bei männlichen Patienten mit 13,2 Prozent nach wie vor am beliebtesten, dicht dahinter folgen jedoch mit jeweils 9,9 Prozent die Gynäkomastie-Behandlung sowie die Intimkorrektur, die im Vergleich zum Vorjahr deutlich an Beliebtheit gewonnen hat. Darüber hinaus sind bei Männern auch die Ohrenkorrektur und die Schweißdrüsenbehandlung häufig durchgeführte Eingriffe.
Was ist den Patienten wichtig?
Ein wesentlicher Aspekt vor einer ästhetisch-plastischen Operation ist die Wahl des Arztes. Dabei spielen für Patienten vor allem der gute Ruf des Arztes sowie ein vertrauensvoller Eindruck eine entscheidende Rolle. Knapp die Hälfte der Frauen und gut 40 Prozent der Männer legen zudem Wert auf eine gute Beratung und suchen nach einem ausgewiesenen Experten für den geplanten Eingriff. Immerhin gut jeder fünfte Patient berücksichtigt bei der Arztwahl auch die Bewertungen auf Portalen.
Neben der Wahl des Arztes repräsentiert die DGÄPC-Statistik auch die Motivation der Patienten, einen Eingriff durchführen zu lassen. Dabei gaben sowohl Männer als auch Frauen an, dass sie sich vor allem eine körperliche Verbesserung erhoffen. Viele Patienten stehen aber auch mit der Erwartungshaltung einer seelischen Verbesserung vor einem Eingriff, wobei Männer sich diesbezüglich differenzierter äußern als Frauen. Da die Wünsche der Patienten nicht immer mit den zu erwartenden Ergebnissen übereinstimmen, spielt vor allem die Beratung eine wesentliche Rolle. Dies wissen auch Dr. Andrea Fornoff und Dr. Peter Hollos von der Klinik für Plastische Chirurgie in Degerloch aus praktischer Erfahrung. Die Fachärzte für Plastische und Ästhetische Chirurgie sind langjährige Mitglieder der DGÄPC und haben an der Erhebung durch Befragung ihrer eigenen Patienten in Stuttgart mitgewirkt. Sie bieten ihren Patienten eine umfassende Beratung und legen so den Grundstein für eine erfolgreiche Behandlung.