Botulinumtoxin ist in der ästhetischen Medizin sehr gefragt. Mithilfe des Wirkstoffs lassen sich mimische Falten effektiv reduzieren. Dafür wird es in die Behandlungsareale gespritzt und hemmt dort die Informationsübertragung, die von den Nerven zu den Muskeln erfolgt. Auf diese Weise erhält der Muskel nicht mehr das Signal, sich zusammenzuziehen, und entspannt sich. Auch die darüberliegende Haut glättet sich, sodass die störenden Falten verschwinden und der Bereich deutlich jünger und ebenmäßiger wirkt. Doch auch abseits der Faltenbehandlung hat Botulinumtoxin zahlreiche Anwendungsgebiete. Im Folgenden ein kleiner Überblick über Botox® in der Medizin.
Zulassung von Botulinumtoxin als Medikament
Botulinumtoxin ist schon fast 30 Jahre als Arzneimittel in der Medizin zugelassen. 1993 war die erste Indikation für das Medikament der sogenannte Spasmus hemifacialis, ein unwillkürliches Zucken des Gesichtsnervs. Über die Jahre hinweg folgten viele weitere offizielle Einsatzgebiete für Botulinumtoxin, darunter der Lidkrampf, Hyperhidrose, Migräne, Glabellafalten oder horizontale Stirnfalten.
Die verschiedenen Präparate und Namen
Der Wirkstoff Botulinumtoxin wird von verschiedenen Herstellern unter unterschiedlichen Bezeichnungen vertrieben. Im allgemeinen Sprachgebrauch hat sich der Markenname Botox® (von Allergan) als Kurzform und Synonym für den Wirkstoff etabliert. Auch in diesem Text wird Botox® als Synonym für Botulinumtoxin verwendet, meint aber nicht zwangsläufig das Präparat des Herstellers Allergan. Weitere Präparat-Bezeichnungen sind unter anderem Azzalure® (Galderma), Bocouture® (Merz), Dysport® (Ipsen), Vistabel® (Pharm Allergan) und Xeomin® (Merz).
Die faltenglättende Wirkung wurde zufällig entdeckt
Botox® gilt heutzutage als Anti-Aging-Wundermittel. Dabei wurde die faltenglättende Wirkung zufällig bei der Behandlung von Krämpfen und Muskelzucken im Gesicht entdeckt. Bei der Anwendung des Wirkstoffs im Gesicht zeigte sich nach kurzer Zeit eine glattere und faltenfreiere Haut. Daraufhin wurde Botulinumtoxin als Off-Label-Produkt zur Faltenbehandlung eingesetzt, bis es schließlich auch für diesen ästhetischen Bereich offiziell zugelassen wurde.
Botox® bei Hyperhidrose
Botulinumtoxin ist unter anderem ein geeignetes Mittel bei starkem Schwitzen (Hyperhidrose). Bei der Hyperhidrose kommt es zu einer Überaktivierung der Schweißdrüsen, die wiederum zur übermäßigen Schweißproduktion führen. Durch die Behandlung mit Botulinumtoxin wird der Reiz auf die Schweißdrüsen gehemmt. Werden die Schweißdrüsen nicht aktiviert, bleibt auch das Schwitzen aus. Die Botox®-Behandlung ist deutlich schonender als die operative Entfernung der Schweißdrüsen. Da der Wirkstoff jedoch innerhalb weniger Monate wieder abgebaut wird, sind die Ergebnisse der Behandlung mit Botulinumtoxin nicht dauerhaft. Für anhaltende Resultate muss die Therapie regelmäßig wiederholt werden.
Zähneknirschen behandeln mit Botox®
Ein weiteres Anwendungsgebiet von Botulinumtoxin ist Zähneknirschen (Bruxismus). Dabei handelt es sich um ein unwillkürliches Zusammenpressen oder Aneinanderreiben der Zahnreihen. Oftmals knirschen Patienten nachts mit den Zähnen, es kann jedoch auch im wachen Zustand vorkommen. Insbesondere bei Anspannung, Stress oder psychischer Belastung kann Zähneknirschen auftreten. Mit der Zeit führt der ständige Druck und das Reiben zu Zahnschäden. Zudem können sich die Zähne lockern oder sogar herausfallen.
Durch die Behandlung mit Botox® wird der große Kaumuskel entspannt, sodass die Patienten nicht mehr so stark die Zähne aufeinanderbeißen oder aneinanderreiben. Die wichtigen Funktionen wie Kauen oder Sprechen werden dadurch nicht negativ beeinflusst.
Botulinumtoxin bei Migräne
Auch bei starken anhaltenden Kopfschmerzen und Migräne kann Botox® eingesetzt werden. Die Injektion erfolgt an verschiedenen Punkten am Kopf und zielt darauf ab, die Muskulatur zu entspannen, sodass das Druckgefühl im Kopf reduziert wird. Die Wirkung hält etwa drei Monate an. Für langfristige Effekte muss auch hier die Therapie in regelmäßigen Abschnitten wiederholt werden, um die Wirkung aufzufrischen.
Welche Falten werden mit Botox® behandelt?
In der Faltenbehandlung wird Botox® eingesetzt, um mimische Falten zu reduzieren. Das sind die Falten, die durch die Bewegung von Muskeln hervorgerufen werden. Typische Beispiele für mimische Falten sind die Glabellafalte zwischen den Augenbrauen (auch Zornesfalte genannt), horizontale Querfalten auf der Stirn (Denkerfalten), Nasolabialfalten oder Marionettenfalten. Auch Krähenfüße können mithilfe von Botox® reduziert werden. Zudem kann mit Botulinumtoxin ein leichtes Anheben der Augenbrauen erzielt werden.
Welche weiteren minimalinvasiven Methoden gegen Falten gibt es?
Störende Falten lassen sich nicht nur mit Botox®, sondern auch mit zahlreichen anderen minimalinvasiven Methoden behandeln. Je nach Art, Ausprägung und Areal der Falten kommen verschiedene Möglichkeiten infrage, darunter:
- Fillerbehandlung mit Hyaluronsäure oder Eigenfett
- Fadenlifting
- Laserbehandlung
- Radiofrequenztherapie (u. a. AccuTite™, Morpheus8™, FaceTite™)
Bei ausgeprägten Falten und Gewebeerschlaffungen kann sich auch eine operative Behandlung wie das Facelift anbieten.
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letzte Aktualisierung: 05.05.2022