Mit und ohne OP: Möglichkeiten gegen starkes Schwitzen (Hyperhidrose)

Allmählich klettern die Temperaturen und die Sonne strahlt. Sommerliche Hitze und körperliche Aktivität gehören zu den Hauptgründen für das Schwitzen, denn mit diesem Mechanismus versucht sich der Körper vor Überhitzung zu schützen. Weitere Auslöser können beispielsweise Angst und Aufregung sein. Tritt starkes Schwitzen jedoch unabhängig von Einflüssen wie Temperatur, Bewegung oder Fieber auf, kann es sich um eine krankhafte Form des Schwitzens handeln. Diese wird Hyperhidrose genannt. Die Schweißausbrüche treten plötzlich und ohne erkennbaren Grund auf, wobei die Schweißproduktion über das normale Maß zur Temperaturregulation hinausgeht. Für die Betroffenen ist starkes Schwitzen daher nicht nur, aber auch im Sommer ein unangenehmes und präsentes Thema. Um das extreme Schwitzen wieder in den Griff zu bekommen, stehen in der Ästhetisch-Plastischen Chirurgie verschiedene Methoden zur Verfügung. Zum einen besteht die Möglichkeit der operativen Entfernung der Schweißdrüsen, zum anderen kann starkes Schwitzen auch ohne Operation mithilfe von Botulinumtoxin (Botox®) reduziert werden.

Was ist eine Hyperhidrose und wie entsteht sie?

Hyperhidrose ist eine krankhafte Form des Schwitzens, die über die natürlichen Körperfunktionen wie Kühlung hinausgeht. Man unterscheidet zwischen primärer und sekundärer Hyperhidrose. Letztere tritt unter anderem bei anderen Grunderkrankungen wie Schilddrüsenfehlfunktionen oder bestimmten Medikamenten auf. Meist schwitzen die Betroffenen sehr stark am ganzen Körper.

Bei der primären Hyperhidrose kann keine genaue Ursache festgestellt werden. Das starke Schwitzen ist meist lokal begrenzt. Häufig betroffene Körperstellen sind die Achselhöhlen, die Hände, die Füße oder der Kopf. Da die Ursachen bisher unbekannt sind, können nur die Symptome, also das extreme Schwitzen, behandelt werden. Die Therapie konzentriert sich daher auf die Schweißdrüsen selbst. Man vermutet, dass eine Störung des vegetativen Nervensystems dazu führt, dass die Schweißdrüsen überaktiviert werden und dadurch zu viel Schweiß produzieren.

Ist Hyperhidrose gefährlich?

Starkes Schwitzen selbst ist nicht direkt gefährlich, aber für die Betroffenen meist sehr unangenehm. Sie fühlen sich in ihrem Alltag eingeschränkt und meiden oft soziale Interaktionen. Plötzlich auftretendes starkes Schwitzen ohne erkennbaren Grund sollte jedoch immer ärztlich abgeklärt werden, um andere Erkrankungen auszuschließen oder zu behandeln. Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Ihr Schwitzen über das normale Maß hinausgeht, können Sie sich ebenfalls an einen Arzt wenden und dies mit einfachen Tests abklären lassen.

Starkes Schwitzen behandeln – die Schweißdrüsen-OP

Eine Möglichkeit, starkes Schwitzen zu reduzieren, ist die Entfernung der Schweißdrüsen. Bei der Operation wird der betroffene Bereich – meist die Achselhöhle – örtlich betäubt. Zusätzlich wird der Patient in einen Dämmerschlaf versetzt, um die Behandlung so entspannt und stressfrei wie möglich zu gestalten. Die operative Schweißdrüsenentfernung erfolgt in der Regel mit der sogenannten Saugkürettage. Dabei wird zuvor eine spezielle Lösung in das Gewebe eingebracht, die den Bereich aufweicht und lockert. Über winzige Stichinzisionen führt der Plastische Chirurg dann eine dünne Kanüle in das Gewebe ein, durch die die Schweißdrüsen ambulant abgesaugt werden. Insgesamt dauert der Eingriff etwa eine bis eineinhalb Stunden.

Ist das Ergebnis dauerhaft?

Ja, da die Schweißdrüsen operativ entfernt werden, wird das übermäßige Schwitzen dauerhaft reduziert. Die Schweißdrüsen können sich nicht neu bilden. Eine Funktionseinschränkung ist jedoch nicht zu befürchten. Der Körper besitzt eine Vielzahl von Schweißdrüsen, sodass die geringe Anzahl, die bei der Schweißdrüsenabsaugung lokal entfernt wird, keine negativen Auswirkungen auf Funktionen wie die Temperaturregulation hat.

Schwitzen behandeln ohne OP – die Botox®-Behandlung

Neben der operativen Methode gibt es auch die Möglichkeit, starkes Schwitzen ohne Operation zu reduzieren. Die minimalinvasive Schweißdrüsenbehandlung erfolgt in unserer Klinik mit Botulinumtoxin, kurz Botox®. Der Wirkstoff ist unter anderem aus der Faltenbehandlung bekannt.

Bei übermäßigem Schwitzen wird Botox® in die betroffene Körperregion gespritzt. Dort hemmt es die Reizübertragung von den Nerven zu den Schweißdrüsen, wodurch diese weniger Schweiß produzieren. Die Behandlung mit Botox® erfolgt ambulant und dauert in der Regel nicht länger als 30 Minuten. Der Bereich wird vorher örtlich betäubt, sodass die Behandlung nahezu schmerzfrei ist.

Wie oft muss die Behandlung wiederholt werden?

Die Wirkung setzt allmählich ein und erreicht nach etwa ein bis zwei Wochen ihren Höhepunkt. Erfahrungsgemäß reicht eine Behandlungssitzung aus, um das starke Schwitzen zu lindern. Da Botulinumtoxin vom Körper wieder abgebaut wird, ist das Ergebnis jedoch nicht dauerhaft. Um einen anhaltenden Effekt zu erzielen, muss die Behandlung in regelmäßigen Abständen wiederholt werden. Die Abstände werden vom Plastischen Chirurgen individuell mit dem Patienten festgelegt.

Mehr zur Behandlung von starkem Schwitzen in unserer Klinik

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letzte Aktualisierung: 23.05.2023