Ein Großteil der Menschen ist heutzutage im Besitz eines Smartphones. Auch auf den verschiedenen sozialen Plattformen sind zahlreiche Personen vertreten und teilen dort ihren Alltag, ihre Urlaubserlebnisse oder bleiben einfach in Kontakt mit anderen Menschen. Eine besonders beliebte moderne Form der Selbstdarstellung beziehungsweise des Portraits ist das sogenannte Selfie. Im Fokus der Selbstfotografie steht für gewöhnlich das Gesicht. Die Beliebtheit von Selfies hat eine neue Tendenz mit sich gebracht, denn auch der Wunsch oder die Nachfrage nach sanften sowie operativen ästhetischen Eingriffen wie der Faltenunterspritzung, die Lippenkonturierung oder die Lidstraffung hat in den vergangenen Jahren zugenommen. Welche Entwicklungen zeichnet sich ab? Bergen Social-Media-Plattformen Gefahren für die Selbstwahrnehmung?
Was ist ein Selfie?
Das Selfie ist eine Form der Fotographie des 21. Jahrhunderts. Die Bezeichnung wird vom englischen Wort self („sich selbst“) abgeleitet und beschreibt eine Art Selbstportrait. Dabei wird die Kamera (oftmals die des Mobiltelefons) mit ausgestrecktem Arm vor das eigene Gesicht gehalten. Selfies können sowohl eine einzelne Person als auch eine Personengruppe abbilden. Teilweise ist der ausgestreckte Arm ebenfalls auf der Aufnahme zu sehen. Andere Personen benutzen einen sogenannten Selfiestick, in den das Smartphone eingesteckt wird und der leichter vom Körper weggehalten werden kann. Die Bilder werden meist auf Social-Media-Plattformen veröffentlicht oder als Profilbilder verwendet.
Verzerrte Selbstwahrnehmung und Filter
Durch den Selfie-Trend sehen wir uns öfter selbst – und setzen uns dabei kritisch mit uns auseinander. Der Wunsch ist es meist, ein besonders schönes und makelloses Foto seiner Selbst zu schießen und dieses unter Umständen mit anderen teilen zu können. Dafür bieten vorinstallierte Filter und App-interne Optionen zahlreiche Möglichkeiten, um das eigene Erscheinungsbild bereits beim Fotografieren oder direkt im Anschluss einfach und schnell zu bearbeiten. Sei es der Hautton, eventuelle Hautunreinheiten, kleine Fältchen, müde Augen, Schatten oder sogar ganze Formen wie beispielsweise bei der Nase, den Lippen, der Höhe der Augenbrauen oder der Kieferlinie – die Funktionen verändern das Gesicht entsprechend den individuellen Vorlieben.
Auch wenn diese Filter und Einstellungen unkompliziert dabei helfen, ein für sich perfektes Bild zu erreichen, bergen sie auch eine gewisse Gefahr. Das entstandene Bild hat nur noch geringfügig etwas mit dem eigenen Ich zu tun. Empfinden die Personen es aber als besonders attraktiv, möchten sie mitunter diesem Ideal nacheifern und es auch beim Blick in den Spiegel vorfinden. Daraus resultiert des Öfteren der Wunsch nach ästhetischen Behandlungen – seien es minimalinvasive wie eine Faltenunterspritzung mit Hyaluronsäure oder operative Eingriffe wie eine Lidstraffung oder ein Facelift.
Auch die Pandemie hat zu dieser Entwicklung beigetragen. Die häufige Zeit im Homeoffice und in Videokonferenzen hat dazu geführt, dass wir uns selbst auf dem Bildschirm sehen. Laut Befragungen der medizinischen Fachgesellschaften für Ästhetisch-Plastische Chirurgie wie der VDÄPC oder der DGÄPC haben Personen dadurch vermehrt Alterungserscheinungen wie Fältchen oder Tränensäcke bei sich entdeckt und als störend empfunden.
Ästhetisch-Plastische Behandlungen nur aus eigenem Willen
Die Entscheidung für eine ästhetisch-plastische Behandlung – egal, ob minimalinvasiv oder chirurgisch – sollte immer nur aus der eigenen Motivation heraus gefällt werden. Im persönlichen Beratungsgespräch vor der Behandlung nimmt sich der Facharzt/die Fachärztin für Plastische und Ästhetische Chirurgie daher sehr viel Zeit, um die persönlichen Beweggründe der Patienten und Patientinnen zu beleuchten. Stellt sich heraus, dass die Behandlung aus einem modischen Trend oder aus einem Druck (z. B. von Freunden oder dem Partner) heraus erfolgen soll, ist der Arzt/die Ärztin in der Verpflichtung, den Patienten beziehungsweise die Patientin eingehend aufzuklären und gegebenenfalls auch von der Behandlung abzuraten.
Schutz der Jugendlichen
Ein wichtiger Aspekt der erhöhten Nachfrage von ästhetischen Behandlungen ist der Schutz Minderjähriger. Denn der Wunsch nach Selbstperfektion beginnt bereits bei zahlreichen Jugendlichen, die häufig mit Social Media in Kontakt sind. Experten weisen darauf hin, dass die Hemmschwelle für Eingriffe demnach sinken könnte. Auch hier sind seriöse Spezialist:innen für ästhetische Eingriffe in der Pflicht, Aufklärung zu leisten und entsprechende Behandlungen abzulehnen.
In unserer Klinik für Plastische Chirurgie in Degerloch finden ästhetische Eingriffe ausschließlich bei volljährigen Patienten und Patientinnen statt. Es gibt nur sehr wenige Ausnahmen an Behandlungen, die bei Minderjährigen (mit Einwilligung der Eltern und entsprechenden Gutachten) durchgeführt werden können. Hierzu zählt zum Beispiel die Ohrenkorrektur im Kindesalter.
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