Was tun bei „Männerbrüsten“?

Die Sommerzeit lädt häufig dazu ein, leichtere Kleidung zu tragen oder sich am Meer beziehungsweise im Freibad in Bademode zu zeigen. Für Männer mit sogenannten Männerbrüsten kann das zu einer starken psychischen Belastung werden. Viele der betroffen Männer schämen sich für das Aussehen ihres Brustbereichs, das an die weibliche Brustform erinnert, und fühlen sich sehr unwohl mit ihrem Körper. Es gibt unterschiedliche Gründe, wie es zu einer vergrößerten Brust beim Mann kommen kann. Oftmals lässt sich das Erscheinungsbild nicht allein durch Diäten und Sport beeinflussen, sodass die Hilfe der Ästhetisch-Plastischen Chirurgie notwendig ist. Je nach Befund kommen hierfür entweder eine Gynäkomastie-OP oder eine Liposuktion (Fettabsaugung) infrage, um die Brust zu korrigieren und mehr Wohlbefinden zu unterstützen.

So entsteht eine Gynäkomastie

Bei einer sogenannten Gynäkomastie („Männerbrust“) kommt es zur Vergrößerung der Brustdrüse beim Mann. Dadurch wächst die Brust und ähnelt dem Aussehen nach einer weiblichen Brust. Wie es zum Wachstum der Brustdrüse kommt, ist noch nicht abschließend geklärt. Insbesondere hormonelle Einflüsse scheinen dabei eine Rolle zu spielen. Aus diesem Grund tritt die Gynäkomastie häufig in Zeiten der hormonellen Umstellung auf. Es gibt die Neugeborenengynäkomastie und die Gynäkomastie während der Pubertät. Beide bilden sich oftmals selbstständig wieder zurück. Eine Störung im Hormonhaushalt kann jedoch auch dazu führen, dass die Gynäkomastie bestehen bleibt.

Lipomastie – die unechte Gynäkomastie

Eine zweite Form der vergrößerten Brust beim Mann ist die sogenannte Lipomastie, die auch als unechte Gynäkomastie bekannt ist. Hierbei kommt es nicht zu einer Vergrößerung der Brustdrüse, sondern es führen überschüssige Fetteinlagerungen dazu, dass die Brust vergleichsweise groß ist. Die Fettzellen können im Zusammenhang mit einem allgemeinen Übergewicht stehen oder anlagebedingt im Brustbereich vorliegen. Hartnäckige Fettzellen lassen sich meist nicht durch Sport oder Diäten reduzieren. So können auch schlanke oder sportliche Männer von überschüssigen Fettdepots an der Brust betroffen sein.

Wann sollte ich mit einer „Männerbrust“ zum Arzt?

Für gewöhnlich stellt die sogenannte Männerbrust einen ästhetischen Störfaktor dar. Dennoch ist nicht zu vernachlässigen, wie gehemmt und unwohl sich viele der Betroffenen fühlen. Um den starken psychischen Druck zu mindern und sich wieder wohl im eigenen Körper zu fühlen, kann eine operative Behandlung in Betracht gezogen werden.

Seltener deutet eine vergrößerte Brust beim Mann auf eine zugrundeliegende Erkrankung wie etwa einen Tumor hin. Sollten familiäre Vorerkrankungen bekannt sein oder treten zusätzlich zum Aussehen Beschwerden wie Schmerzen oder starke Spannungsgefühle auf, ist eine ärztliche Rücksprache auch dann empfehlenswert, wenn sich die Patienten nicht an dem Erscheinungsbild der Brust stören.

Wie wird die Männerbrust behandelt?

Die Behandlung richtet sich nach dem jeweiligen Befund. Bei einer Gynäkomastie entfernt der Ästhetisch-Plastische Chirurg die vergrößerte Brustdrüse über einen kleinen Hautschnitt am Rand der Brustwarze. Auch störendes Fettgewebe kann bei diesem Eingriff reduziert werden, um eine flachere und maskulin konturierte Brust zu erzielen.

Ist die Brustgröße die Folge von überschüssigen Fettansammlungen, die nicht mit herkömmlichen Methoden verringert werden können, bietet sich eine Liposuktion an, um die Fettzellen aus dem Körper zu bekommen. Dafür wird eine spezielle Kanüle in das Gewebe eingeführt, die die Fettzellen absaugt. Auch bei dieser Behandlung sind kleine Hautschnitte notwendig. Für ein optimales Ergebnis können auch beide Behandlungsmethoden miteinander kombiniert werden. Das individuell beste Vorgehen untersucht und bespricht der Ästhetisch-Plastische Chirurg im Vorfeld mit dem Patienten.

Wann bin ich nach dem Eingriff wieder fit?

Die Gynäkomastie-OP findet für gewöhnlich unter Vollnarkose und ambulant oder mit einer Übernachtung in der Klinik statt. Bei einer Lipomastie ist je nach Umfang des Eingriffs auch eine Behandlung in örtlicher Betäubung möglich.

Nach dem Eingriff sollten sich die Patienten etwa ein bis zwei Wochen schonen. Zudem tragen sie für etwa sechs Wochen ein spezielles Kompressionsmieder, das den Bereich schützt, postoperative Beschwerden reduziert und die natürliche Formgebung unterstützt. Sport ist nach etwa sechs Wochen wieder möglich. Außerdem sollte der Brustbereich mindestens zwei bis drei Monate vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden.

Weitere Hinweise zur Nachsorge und Schonung erhalten Patienten bei den persönlichen Nachsorgeterminen in der Praxis.

Ist das Ergebnis dauerhaft?

Sowohl die Brustdrüse als auch die Fettzellen, die bei der Behandlung entfernt werden, bilden sich nicht wieder neu. Somit sind die erzielten Resultate dauerhaft. Dennoch sollten sie durch einen gesunden Lebensstil begleitet werden, da sonst die übrigen Fettzellen durch Gewichtszunahmen an Volumen gewinnen und die Ergebnisse negativ beeinflussen können.

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Bild: © Elnur – stock.adobe.com

letzte Aktualisierung: 08.07.2022